Förderverein der BBS Wittlich unterstützt musikalische Talente

Förderverein der BBS Wittlich unterstützt musikalische Talente

Mathematik, Deutsch, Englisch und Sport – dass das an der berufsbildenden Schule für Technologie und Umwelt nicht alles ist, sondern im Berufsvorbereitungsjahr durch praktische Unterrichtsfächer wie Holz- oder Metallverarbeitung ergänzt wird, ist bekannt. Doch nun hat die berufsbildende Schule in Wittlich mithilfe des Fördervereins und unter Leitung des Berufsmusikers und Instrumentalpädagogen Thomas Sieb ein neues Projekt ins Leben gerufen.

Aus dem ehemaligen Besprechungsraum, in dem früher Lehrerkonferenzen stattfanden, tönt Musik in die Aula der berufsbildenden Schule in Wittlich. Es scheint, als würde eine Band für ihren nächsten großen Auftritt proben: Neben Bass, Gitarre und Schlagzeug ist auch ein Keyboard hörbar. Die Klasse des Berufsvorbereitungsjahrs ist im Unterricht von Thomas Sieb. Dieser leitet das Musik-Projekt an der berufsbildenden Schule. Es stellt die Musik als Bildungsprojekt, aber auch als Talentförderung und damit als Persönlichkeitsentwicklung, insbesondere für introvertierte Schüler*innen, in den Fokus. So können die Lernenden im Kontakt mit den Musikinstrumenten persönliche Stärken erfahren – und eine Passion für die Musik, aber auch für ihre eigenen Interessen und Stärken entwickeln. „Musik steht oftmals im Alltag der Lernenden im Vordergrund – sie hören im Bus über ihre Kopfhörer Musik, bei ihren Freunden oder auch in den Pausen in der Schule. Richtiges Musizieren findet im Rahmenlehrplan des Berufsvorbereitungsjahres aber eigentlich nicht statt. Trotzdem finden wir das für die Schule sehr wichtig, vor allem vor dem Hintergrund, dass viele Schüler*innen in diesem Bereich nicht nur Interesse, sondern auch Talent zeigen. Daher ist es für uns als Förderverein Ehrensache, das Musik-Projekt mit Instrumenten, Verstärkern und Hardware, die fürs Musizieren unverzichtbar sind, zu unterstützen“ schwärmt Walther Anthony, Vorsitzender des Fördervereins der BBS Wittlich für das Projekt.

Wichtig ist, dass sich die Lernenden nicht zu Beginn des Schuljahres auf ein Instrument festlegen müssen, das Ihnen dann am Ende vielleicht nicht so gut gefällt, wie erhofft. Vielmehr ist das Projekt auf ein rotierendes Erproben und Ausprobieren verschiedener Instrumente ausgerichtet – und damit einhergehend auf vielfältige musikalische Erfahrungen. „Ich bin selbst aus vollem Herzen Musiker und spiele mehrere Instrumente. Das möchte ich den Schüler*innen auch ermöglichen. Wir haben ein klares Ziel: Musik machen“, so Thomas Sieb. Beeindruckend sei, dass viele Schüler*innen sehr schnell Geschick für Instrumente entwickeln und hier persönliche Stärken und Vorlieben herausarbeiten. Manche fänden direkt Freude am Keyboardspielen, anderen gefalle die Gitarre besser, wieder andere hätten ein gutes Gefühl für Rhythmik. Das könne man nicht kopieren, so Thomas Sieb weiter. Daher wird im Projekt der audiovisuelle Weg gewählt, bei dem die Lernenden direkt am Instrument arbeiten und zu spielen beginnen. Anders als im klassischen Musikunterricht, wird die Theorie eher nebenbei, also bei der praktischen Umsetzung, mitgelernt und so direkt am Instrument erfahren. So erwerben die Lernenden zwar ein Fachvokabular, eignen sich dieses jedoch spielerisch und auf praktischem Wege an.

Vielfältige musikalische Erfahrungen sammeln, den Zusammenhang zwischen Handlung und Akustik erfahren – das ist es, was das Projekt ausmacht. Dabei werden jedoch nicht nur musikalische Fähigkeiten gefördert. Auch Offenheit, Selbstbewusstsein und Sozialverhalten werden durch das Projekt gestärkt, bspw. wenn sich die Lernenden gegenseitig helfen und Verbesserungstipps geben. So werden – ganz nebenbei – auch der Zusammenhalt unter den Schüler*innen, die Feedbackkultur sowie ein positives Selbstbilde gefördert.

FRFR