Berufsschulklassen der BBS Wittlich nehmen an simulationsgestütztem Training zur Fehlerdiagnose an Automatisierungsanlagen teil

Viele Industrie- und Gewerbebetriebe bestehen im internationalen Wettbewerb durch die zunehmende Automatisierung der Fertigungsprozesse. Automatisch gesteuerte Anlagen bauen, warten und betreuen zu können, sind Bestandteile der Ausbildungen zum /zur Mechatroniker*in und Elektroniker*in an der Berufsbildenden Schule für Technologie und Umwelt Wittlich. In der betrieblichen Praxis ist dementsprechend die schnelle Fehlersuche und -diagnose in automatisierten Anlagen eine der wichtigsten, aber auch eine der schwierigsten Kompetenzen. Umso entscheidender ist das gezielte und praxisnahe Training dieser betrieblichen Situation.
Doch wie können Fehlerdiagnosen an Automatisierungsanlagen gezielt trainiert werden? Dies konnten die Lernenden des dritten Ausbildungsjahres zum/ zur Mechatroniker* und zum/ zur Elektroniker* für Betriebstechnik der BBS Wittlich in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Kaiserslautern-Landau erproben.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes, bei dem die Funktionsweise und Effizienz des Trainings überprüft werden sollte, besuchte Pia Schäfer von der TU Kaiserslautern-Landau die Klassen der BBS Wittlich. Die Lernenden konnten online auf eine fehlerhafte Anlage zuzugreifen und hatten die Aufgabe, die eingebauten Fehler zu suchen und schnellstmöglich Vorschläge zu deren Beseitigung zu erarbeiten. Das Programm simulierte dabei sowohl programmtechnische und elektronische als auch pneumatische und mechanische Fehler einer Automatisierungsanlage, wobei die Art der Fehlfunktion den Schüler*innen – wie in der Berufspraxis auch – zuvor nicht bekannt war. „Besonders wertvoll an diesem simulationsgestützten Training an Automatisierungsanlagen ist der klare Bezug zur Praxis. Für alle Beteiligten ist es ein Gewinn, wenn ein solch tolles Projekt mit zusätzlichen digitalen Unterrichtsmethoden und hochmotivierten Schüler*innen wichtige Praxiskompetenzen trainiert und wir zudem die TU Kaiserslautern-Landau bei ihrer Forschungsarbeit unterstützen können“, zeigt sich Theo Bungartz, unterrichtender Lehrer der Elektroniker für Betriebstechnik, begeistert von dem Projekt.
Als Ergebnis erhalten die Lernenden ein digitales Feedback ihrer Arbeit. So wird nicht nur eine strukturierte Fehlerdiagnose demonstriert, vielmehr erhalten die Lernenden direkt auch eine Rückmeldung über die Anzahl der Fehlversuche und die Systematik ihres Vorgehens. Auf dieser Grundlage können die Lernenden zukünftige Fehlersuchen optimieren und erhalten unter realitätsnahen Bedingungen einen anwendbaren Eindruck von ihrer beruflichen Praxis, die ihnen sicherlich in vielen Handlungssituationen im Berufskontext helfen wird.
Wir danken Pia Schäfer und ihrem Team von der TU Kaiserslautern-Landau für den interessanten Input und das tolle Projekt!

FRFR